PaedCompenda: ein Tool zur strukturierten kompetenzbasierten Weiterbildung

Für eine strukturierte kompetenzbasierte Weiterbildung fehlt noch eine flächendeckende, verbindliche curriculare Vorgabe und damit die Grundlage der Vergleichbarkeit der Kompetenzen von Ärztinnen in Weiterbildung. Die Arbeitsgruppe Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Ambulante Allgemeine Pädiatrie (DGAAP) hat deshalb nach dem Konzept der Entrustable Professional Activities reale anvertraubare professionelle Tätigkeiten (APT) der Grundversorgung identifiziert, Anzahl und Umfang entschieden, Titel und Inhalte definiert, Kompetenzdomänen ausgewählt, erforderliches Wissen und notwendige Fähigkeiten spezifiziert und Prüfungsmethoden beschrieben.

Diese Handreichung steht für pädiatrische Weiterbilder unter dem Namen PaedCompenda (www. paedcompenda.de) elektronisch zur Verfügung und wird in Anwendung und Wirksamkeit vom GMA-Ausschuss Weiterbildung begleitet. Angehende Pädiaterinnen in Weiterbildung sollen befähigt werden, selbstständig und kompetenzbasiert alle professionellen Tätigkeiten auszuführen, die für die ambulante allgemeinpädiatrische Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen notwendig sind.

Zwölf anvertraubaren professionelle Tätigkeiten (APT) und 50 in sich abgeschlossene Versorgungsaufgaben, hinterlegt durch Lernzielbögen, decken das gesamte Spektrum der ambulanten pädiatrischen Praxis ab. Wenn die verschiedenen Tätigkeitsbereiche von dem/der Weiterzubildenden kompetent ausgeführt werden, sind sie „anvertraubar“, was anhand von Beobachtung auf Beobachtungsbögen durch den Ausbildenden dokumentiert wird.

Weiterzubildende sind mit ePaedCompenda in der Lage, ihren persönlichen Entwicklungsplan aufzustellen und ihren Fortschritt aufzuzeichnen. Damit wird gewährleistet, dass sie die richtigen Erfahrungen sammeln, während sie sich in Richtung Facharztstandard entwickeln. Neben der Rückmeldung durch qualifizierte Weiterbildungsberechtigte unterstützt PaedCompenda die Selbsteinschätzung und das selbstgesteuerte Lernen. Statistikmodule ermöglichen den Projektpartnern die Evaluation und Optimierung der Lernprozesse der Weiterzubildenden.

 

Die primärversorgende Pädiatrie muss dazu ihre Lernorte zu vorbereiteten Lernumgebungenfür Ärztinnen in Weiterbildung und ihre Praxisinhaber zu Lehrern weiterentwickeln.